Montag, 25. August 2014

Die Eiskübel Herausforderung und das Alphabet

Seit einer Weile machen kleine Filmchen die Runde. Mehr oder weniger Prominente schütten sich einen Kübel Eiswasser über den Kopf und lassen sich dabei filmen. Dann nominieren sie, vorzugsweise über Facebook, drei weitere Kandidaten. Der Hintergrund des Klamauks ist ein ernster: Es geht ursprünglich darum, entweder 100 Dollar / 100 Euro an die ALS Association zu spenden oder sich den Kübel Eiswasser über den Kopf zu schütten. Oder beides. 

Allerdings bezweifle ich, dass ein Großteil, sowohl der Teilnehmer, erst recht aber der Filmchengucker, überhaupt weiß, was ALS bedeutet. Oder?


a) ALS = Amyotrophe Lateralsklerose
b) ALS = Aufmerksamkeits-Libido-Syndrom
c) ALS = Alle lieben Socialmedia

Ich tendiere ja gefühlsmäßig dazu, dass die Teilnehmer dieser Challenge an b) erkrankt sind. Ich weiß aber, dass a) korrekt ist. Mehr über diese seltene, tückische Erkrankung, unter der besonders häufig Fußballspieler leiden, erfahrt Ihr hier:
--> ALS (Wikipedia)

Was mich an der ganzen Geschichte stört, ist die Eigendynamik, die diese Challenge entwickelt. Von A- über B- und C-Promis sinkt der Berühmtheits-Status der Teilnehmer immer weiter, bis irgendwann Tante Erna als Z-Promi fragt: "Komm ich jetzt in' Fernseh'n?" Nun ist an sich nichts Schlechtes daran, wenn auch weniger oder gar nicht Prominente für eine gute Sache spenden oder einen Spaß mitmachen. 

Aber, frei nach dem Motto  "Wer nominiert wird, muss ein Promi sein", fühlt sich jeder berufene Kandidat "gebauchpinselt" oder "gebumsfidelt", wie meine Großmutter Liselotte gesagt hätte. Ich hörte tatsächlich schon enttäuschte Stimmchen rufen: "Wieso nominiert MICH denn keiner?!"

Also, liebe Leute, verschont mich bitte mit einer Nominierung. Ich spende, wann und wo ich will, unabhängig von solchen  Filmchen-Spielen. Bin weder Promi, weder schön, kann ungeicebucked spenden geh'n!



Der 24. August - ein ganz besonderer Tag

Der 24. August war ein besonderer Tag. Zum Einen feierte Regine, eine liebe Freundin seit Kindertagen, ihren fünfzigsten Geburtstag! Wir begegneten uns erstmals vor fast 40 Jahren im Kreis-Russisch-Klub! ;-) Wenig später war die Überraschung groß, als wir uns auf der katholischen Kinderwallfahrt wieder trafen. Seiden haben wir uns nicht mehr aus den Augen verloren. Besuchten uns gegenseitig in Laage, Güstrow, Potsdam und zelteten zusammen auf Usedom. Wir sahen, wie aus unseren kleinen Kindern große Kinder wurden und blieben Freundinnen über all die Jahre. So wurde aus einer zufälligen Begegnung etwas sehr Wertvolles. 

Vor 9 Jahren, am 24. August 2005, sagte mein Bauchgefühl mir, ich solle zuhause bleiben und nicht zu dem Vorstellungsgespräch nach Rostock fahren. Ich ignorierte das Gefühl. Wer lässt schon ein Vorstellungsgespräch sausen. Das tut man doch nicht! Es stellte sich dann heraus, dass ich den Job ganz sicher nicht haben wollte. ("Klinkenputzen" und seltsame Telefonverträge verkaufen.) Hätte ich doch auf mein Bauchgefühl gehört und wäre zuhause geblieben! Auf der Rückfahrt hatte ein ganzes Heer Schutzengel viel Mühe mit mir und lenkte eine Tischplatte (!!!), die auf der Autobahn lag, so um, dass mein Kopf dran blieb. Seitdem ist der 24. August für mich so etwas wie ein zweiter Geburtstag. 

Und jetzt, am 24. August 2014, traf ich Rudy, einen lieben Autorenkollegen. Auf der Rückfahrt von einer Recherche-Reise besuchte er auch Beuron und mich. Ich mache mir immer wieder bewusst, dass meine Schriftstellerei nur einem "Zusammentreffen von Glück, Zufall und Zielstrebigkeit" (Zitat Mr. J) zu verdanken ist. Und dass ich aus diesem Grunde nicht nur schreibe, sondern auch immer wieder wunderbaren Autorenkollegen und -Kolleginnen begegne. 

Wie reich ist doch unser Leben durch solche Zufälle. Ich bin glücklich und dankbar dafür. Und ich glaube, wir sollten jede zufällige Begegnung als Chance sehen, unser Leben zu bereichern. Einfach auf unser Bauchgefühl hören. Unabhängig davon, "was man tut" oder was allgemein üblich ist. 

Warum z.B. nicht einfach eine Familie aus Utah (Vater, Mutter und zwei Söhne, 8 und 11 Jahre alt), die zweieinhalb Monate quer durch Europa geradelt sind, 3.500 km in den Beinen haben und jede Nacht im Zelt verbrachten, spontan in unser Haus einladen? Dass wir dies nicht taten und uns so ein Abend voller abenteuerlicher Geschichten entging, werde ich ewig bereuen. DIE Chance ist vertan, leider. Aber beim nächsten Zufall werde ich mich daran erinnern ...



Sonntag, 10. August 2014

Flashmob? Nein Danke!

Liebe Freunde. Ich soll an einem bestimmten Tag ein bestimmtes Buch von einer mir völlig unbekannten Autorin kaufen. Und das Ganze dann auf FB teilen, andere auffordern, es mir nachzutun. Dafür schickt die Autorin mir garantiert eine Postkarte. WOW!!! Mach ich doch sofort! *Ironie-Modus aus* 

Warum sollte ich? Mit welchem der genannten Argumente will man mich zum Kauf bewegen? Klar, ich freue mich immer über Postkarten. Ich verschicke auch gern selbst welche, wie mancher von Euch weiß. Aber bitte verschont mich mit dieser modernen Version der "Kettenbriefe", die heutzutage Flashmobs heißen.
Was ich lesen möchte, entscheide ich immer noch selbst. Wann ich es kaufe, ebenso. Da braucht es kein Gewedel mit einer Postkarte von Herrn oder Frau XY. Wenn jemand glaubt, zu solchen Mittel greifen zu müssen, um sein Buch zu verkaufen, wäre er besser Versicherungsvertreter geworden. Dann könnte er sogar Feuerzeuge oder Kugelschreiber verschenken ...

Ich geh dann mal lesen. Aber ganz sicher niemals (!!!) das oben genannte Buch. Antiwerbung ist ja auch eine Art von Werbung.
Schönen Flashmob-freien Sonntag noch.
Eure Jo