Dienstag, 23. August 2016

Zehn Jahre "Ländle"

Vor einigen Tagen, am 8.8.2016, jährte sich zum zehnten Mal der Tag meines Umzugs nach Baden Württemberg. Nach über 40 Jahren Heimat in MeckPomm war es ein gewaltiger Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe. Den Job, der mich damals in den Süden zog, habe ich bereits Ende 2009 gekündigt. Der Freund, mit dem ich 2006 nach Konstanz an den Bodensee zog, ist mittlerweile ein fast vergessener Ex-Freund. Und mein Sohn Markus, der als 15-jähriger wegen des Bundeslandwechsels ZEHN Wochen Sommerferien ohne einen einzigen Freund oder Bekannten am Bodensee verbrachte, hat inzwischen auch in Japan und in der Schweiz gelebt, bevor es ihn nach Berlin zog. 

Zehn Jahre Ländle - fast unauffällig ging dieses Jubiläum vorüber. Was haben die Jahre in Baden und Schwaben gebracht? Ein neues, anderes Lebensgefühl, zunächst in Konstanz und Allensbach am Bodensee, nun im Oberen Donautal. Neue Kollegen, Nachbarn und Freunde. Die Liebe zu den Bergen und zum Bodensee wuchs immer weiter, auch wenn ich das Meer manchmal vermisse. Die Liebe meines Lebens war schon lange vor mir ins Ländle gezogen. Wiederbegegnet sind wir uns vor fünf Jahren ausgerechnet in MeckPomm, auf dem Klassentreffen. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich kann neben norddeutschem auch schwäbischen Kartoffelsalat zubereiten, habe schon mindestens drei leckere Varianten der Donauwelle auf den Tisch gebracht und sogar Spätzle selbst hergestellt. Den schwäbische Dialekt verstehe ich zumindest teilweise, es kommt ganz darauf an, aus welchem Dorf mit -ingen am Ende der Redende stammt. Inzwischen wundere ich mich nicht mehr, wenn die Bäckersfrau mir um 16:30 Uhr beim Hinausgehen"Einen schönen Mittag noch!" wünscht. Denn Mittag dauert hier, anders als im Norden, vom Mittagessen bis zum Feierabend. Und "Soll ich den Hund heben?" heißt nicht etwa, dass jemand die fast 17 kg schwere Rika auf den Arm nehmen will, sondern ist einfach nur ein freundliches Angebot, die Leine zu halten. Mountainbikefahrer halte ich nicht mehr für bekloppt, weil sie sich den Berg hinauf kämpfen. Mit dem passenden Bike macht das Spaß, ehrlich. Und es gibt knackige Waden. 

Hegau-Bike-Marathon. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass ich da mitfahre?

Freunde von früher und Freunde von heute sind sich in unserem Haus schon öfter begegnet. Wir freuen uns immer über Besuch, egal, von wie nah (Nachbarn) oder fern (MeckPomm, Brasilien, Japan, Alaska) er den Weg zu uns findet. Das Haus wird langsam immer schöner und ist trotz teilweiser Baustelle schon längst ein wirkliches Zuhause für Mr. J, Rika, die Katzen und mich geworden.  In mir ist ganz viel Dankbarkeit. Es ist ein schönes Gefühl, die Liebe, den Traumjob und meinen Platz im Leben und im Ländle gefunden zu haben. Hier möchte ich bleiben, denn:

Da hanna hocket die, die elleweil da hanna hocket.

Das Baugerüst ist inzwischen fort. Kater und Aussicht sind geblieben. 

1 Kommentar:

  1. Ich freue mich mit dir, dass du es nun so gut getroffen hast. Und die Aussicht ist ja wirklich atemberaubend.
    Liebe Grüße!

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