Sonntag, 18. März 2012

Der Mantel


Schon lange habe ich ihn gesucht. Einen Mantel, der mir wirklich passt, mich einhüllt und wärmt. Mehrere habe ich anprobiert. Der eine war zu klein, ich fühlte mich eingeengt darin. Der andere war zu dünn und wärmte nicht genug, wenn es wirklich kalt wurde. Der nächste sah wunderschön aus, fing aber plötzlich auf der Haut an zu kratzen.

Dann wurde es wärmer und ich vergass für eine Weile die Suche nach dem passenden Mantel. Lief barfuss über die Wiesen, freute mich am Gesang der Vögel und liess mir von der Sonne die Haut wärmen.
Und plötzlich, ohne ihn zu suchen, fand ich ihn. Wunderschön, wie für mich gemacht. Genau passend. Mich sanft einhüllend, wärmend. Er riecht so gut und fühlt sich ganz weich an auf meiner Haut. Dieser Mantel schützt mich, vor Kälte und eisigen Winden. Es scheint ein Zauber in ihm zu sein, böse Gedanken prallen von ihm ab, können mich nicht erreichen. Gute Gedanken werden verstärkt und können wachsen. Es ist der Mantel der Liebe.

1 Kommentar:

  1. du hast mich überrascht, in positiver Hinsicht. Dass du super
    schreiben kannst, davon bin ich seit Jahren (30?) überzeugt. Aber dieser
    Text hat was ganz Besonderes. Er verbindet Reales, Nachvollziehbares mit
    (d)einer Gefühlswelt, die nicht jeder in der Lage und gewillt ist, von sich
    preiszugeben. herzlichen Glückwunsch (anonym) :)

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