Donnerstag, 7. März 2013

Zwei Hunde

Heute war ich mit zwei Hunden joggen. Wer mich kennt, weiß, dass ich einen Hund habe - Rika, eine sehr rennfreudige Deutsch Drahthaar Dame. Sie war sofort begeistert, als sie mich die Joggingschuhe anziehen sah. Ich nehme sie gern mit zum Laufen, denn man weiß ja nie, wem man im Wald so begegnet.

Den zweiten Hund hatte ich nicht eingeladen, er kam einfach so mit. Wollte mich zunächst schon am Loslaufen hindern. Als das misslang, sprang er mir vor den Füßen herum und zwang mich, kleine Schritte zu machen. Ich versuchte zunächst, ihn zu verscheuchen. Rief: "Geh weg!"
Als das nichts half, ignorierte ich ihn, so gut es ging. Schaute woanders hin, freute mich am Frühling, an den Schafen auf der Weide und den Schäfchenwolken am Himmel. Oben Schafe und unten Schafe. 
Im Wald roch es endlich wieder nach Wald und nicht nach Schnee. Rika schnüffelte und sprang freudig herum. Der andere Hund schien sie nicht zu stören, aber mich nervte er fürchterlich. Trotzdem versuchte ich weiterhin, ihn so gut wie möglich zu ignorieren. 

Der Blick über den Bodensee, als ich aus dem Wald herauskam, war herrlich. Kurzzeitig verschwand sogar der zweite Hund und ich lief locker und leichtfüßig den Hügel hinab. Aber kaum ging es aufwärts und in den Wald hinein, war er wieder da. Es wurde immer schlimmer mit ihm. Er knurrte missmutig, brachte mich einmal zum Stolpern und ein zweites Mal beinahe zu Fall. Fast schien es mir, als hinge er an meinem Knie und wollte mich zwingen, eine Pause zu machen. Aber ich biss die Zähne zusammen und versuchte weiter tapfer, ihn zu ignorieren. 

Auf den letzten Metern der Runde gab er noch einmal alles, jetzt konnte ich spüren, wie sich seine Zähne immer tiefer in mein Knie gruben, sah seine Augen böse funkelnd zu mir aufblicken. Er wollte um jeden Preis gewinnen. Ich auch. Die letzten Meter hatten schon fast etwas Triumphales. Denn ich wusste, gleich wäre es soweit ... 

Und dann war ich am Ziel. Ziemlich k.o. aber lächelnd steckte ich ihm die Zunge heraus, denn ich hatte ihn besiegt - meinen inneren Schweinehund.

1 Kommentar:

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