Donnerstag, 30. August 2012

Das Opfer


Das Geräusch drang bis in die Tiefe meines Traumes. Sie kommen!, signalisierte mein Verstand, der eben noch geruht hatte. Jetzt war ich hellwach, sah den Geliebten neben mir friedlich schlafen. Er ahnte nichts von der Gefahr.

Ich wünschte mich in den Traum zurück. Dort, im gleissenden Sonnenschein, am Meer, würden sie uns nicht finden, hatten sie keine Macht.

Hier, im fahlen Mondlicht, waren sie zuhause, forderten ihr Opfer. Wie unschuldig schimmerte die Haut meines Geliebten. Sanft zog ich die Decke über ihn, liess nur sein Gesicht frei, damit er atmen konnte. Gleichzeitig entblösste ich meine Schulter, meinen schlanken Hals. Nehmt mich!, schien meine weiche Haut zu schreien. Verschon ihn!

Am Morgen erwachte er unversehrt. Mein Körper war übersät von kleinen Pusteln.

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