Dienstag, 17. Dezember 2013

Omis Kekse

Die Entscheidung ist gefallen. Cover zwei mit der Schrift von Cover eins. ;-)
Und was hat das mit Omis Keksen zu tun? So heißt eine Geschichte in meinem Buch und ich weiß von mindestens zwei Leserinnen, dass sie die Kekse bereits nachgebacken haben! Wenn das meine Omi wüsste ... 


Witzig - das Buch kommt hier auf dem Foto viele blauer rüber, als es in Wirklichkeit ist. Überzeugt Euch doch selbst davon, wie es in der Realität aussieht. Ihr bekommt es als Taschenbuch hier:

--> "Nach(t)Klang" von Jo Jansen für 8,95 €

Dienstag, 26. November 2013

Entscheidung gefragt

Das zweite "Gute-Nacht-Geschichten"-Buch für Erwachsene ist fast fertig. Nun habe ich die Qual der Wahl, welches Cover das Buch bekommen soll. Momentan stehen zwei Varianten zur Auswahl:


















Die linke Variante erinnert mich persönlich irgendwie an diese Motivationskalenderfotos mit den optimistischen Sprüchen. Die rechte, mit den wärmeren Farben, bleibt in der Farbwahl der "Serie" treu, die ich mit "Nach(t)Sicht" begonnen habe. Hilfreiche Kommentare meiner lieben Leser sind sehr erwünscht und werden dankbar durchdacht. Versprochen! 

Dienstag, 8. Oktober 2013

Tag des Verlesens

Hiermit erkläre ich den heutigen Tag zum Tag des Verlesens! Wahrscheinlich hat irgendjemand bereits heimlich festgelegt, dass wir uns heute immer wieder zu verlesen haben. Anders kann ich mir folgende Verleser nicht erklären:

1. Da bot ein Verlag Rezessionsexemplare an und ich wollte tatsächlich eines der Bücher haben. Hm, ... hätte ich es dann rezessieren müssen? Und wenn ja, wie geht das? 

2. Danach schrieb ich Autorin A, dass ich mich auf ihre Geschichte in einer von ihr beworbenen Anthologie freue. Sie klärte mich auf, dass sie doch nur den Link von Autorin B (der wirklichen Autorin) geteilt hätte.

3. Und zu guter Letzt wollte die Süddeutsche Zeitung mir tatsächlich weismachen, dass Schokobilder auf Zigarettenpackungen künftig Pflicht werden! Ähm, wie? Erst Zigarette und dann ein Stück Schokolade? Ach nein, da steht ja Schockbilder! 

Was waren Eure lustigsten Verleser? Vielleicht ja sogar heute, am Tag des Verlesens ...

Montag, 16. September 2013

Advent, Advent ...

Nein, ich habe mir nicht von den Lebkuchen im Supermarkt einreden lassen, dass Weihnachten vor der Tür steht. Trotzdem klopft da schon jemand ganz leise ;-)

In diesem Jahr gibt es einen ganz besonderen Adventskalender, den 40 Frauen der Gruppe "DWW" hergestellt haben. Wir verdienen NICHTS daran, der Erlös geht komplett an das Kinderheim Pauline von Mallinckrodt. Mehr über das Projekt erfahrt Ihr hier:

--> Mission ADVENTSKALENDER der DWW

Von mir ist auch etwas im Adventskalender versteckt. Ich verrate nur so viel: es ist spannend und zum Lesen.


Darum - überlegt doch bitte jetzt schon, wem aus Eurer Familie oder von Euren Freunden, Kollegen,  Kunden, Nachbarn ... ihr zum Advent eine Freude machen möchtet. Und bestellt den Kalender möglichst bald, solange noch welche da sind. 

--> Angebotsformular

Wer möchte, kann auch über mich bestellen. Ich fahre im Oktober nach Frankfurt und bringe die Kalender dann mit. Stückpreis 9 €. 

Donnerstag, 29. August 2013

Retterin

Und hier die gleiche Geschichte wie auf meinem lieselotte-Blog als "Drabble des Tages". Ich bin gespannt, welche Version Euch besser gefällt. ;-)

Retterin

Heute habe ich es wieder getan. Zum ersten, aber gewiss nicht zum letzen Mal in diesem Sommer. Wie beinahe jeden Tag, bin ich über die Wiesen spaziert, und da lagen sie. Unschuldig wie übermütige Kinder waren sie vom Baum gestürzt. Hatten sich ein paar Stellen angeschlagen und lagen nun reglos im Gras. Niemand hörte ihre stummen Hilferufe. Einzig die brummenden, summenden, krabbelnden und kriechenden kleinen Monster lauerten schon, um an ihnen zu nagen oder Löcher in sie hineinzubeißen.

Ich rettete sie vorsichtig in meine Umhängetasche und trug sie nach Hause, wo sie mir den Abend versüßen werden. Die leckeren Äpfel.

© Jo Jansen 2013

Mittwoch, 28. August 2013

Katz besucht Hund ;-)

Eine einzige Geschichte aus meinem zweiten Kurzgeschichtenbuch möchte ich Euch vorab vorstellen:

"Bis dich die schwarze Katze frisst!"

Warum Ben keine Waffe anfasst, weshalb er mit Maria zur Berghütte gefahren ist und was es mit der schwarzen Katze auf sich hat, erfahrt Ihr, wenn Ihr die Geschichte lest. Besonders glücklich bin ich über zwei Dinge:

1. Die Geschichte ist frisch lektoriert von der lieben Margarita. Danke, es arbeitet sich wunderbar mit Dir!

2. Das Coverbild ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Danke an tt/pixelio.de!


Gerade trudelt die "Schwarze Katze" bei den verschiedenen Online-Händlern ein. Bei amazon hat sie es sich unter der Mörder jagenden Schnüffelnase bequem gemacht. Katz besucht Hund. ;-)
Bei Ciando wurde die Katze ebenfalls schon gesichtet. Wer entdeckt sie zuerst bei Thalia, Weltbild oder buch.ch?

Mittwoch, 14. August 2013

Liselotterie drabbelt

Was, Du drabbelst? Spielst Du etwa Fußball, oder was?
Nein, ein Drabbel hat nichts mit Sport zu tun. Jedenfalls nicht direkt. Wikipedia sagt:


Ein Drabble ist eine pointierte Geschichte, die aus exakt 100 Wörtern besteht. Dabei wird die Überschrift nicht mitgezählt. Ursprünglich als Fanfiction betrieben, wird sie aufgrund ihrer einfachen äußeren Form gerne von ungeübten Autoren als Einstieg in Lyrik oder Prosa genutzt. Durch die Beschränkung auf das Wesentliche stellt das Schreiben von Drabbles auch für erfahrene Autoren eine Herausforderung dar.
"Drabbles" gehen auf einen Sketch von Monty Python zurück. "Drabbles - a word game for 2 to 4 players". In den 1980er Jahren wurde dadurch in Großbritannien eine "Drabblemanie" hervorgerufen, die von der Birmingham University SF Society standardisiert wurde.
(Quelle: Wikipedia)


Exakt einhundert Wörter. Eine Herausforderung und Übung für jeden Autoren. Ich gebe zu, es war Liebe auf den ersten Blick. Darum möchte ich Euch meine soeben gedrabbelte Mini-Geschichte nicht vorenthalten:

Ohrenkino

Heute, im wunderschönen Innenhof meiner Lieblingsbuchhandlung. Nachdem ich meine Besorgungen in der Altstadt erledigt hatte, freute ich mich darauf, eine Tasse Kaffee zum Buch genießen zu können. Ich liebe diese Insel der Ruhe. Der Lärm der wogenden Menschenmassen wird von hohen Mauern ausgesperrt.

Am Nebentisch saß ein Pärchen von ungefähr sechzig Jahren. Sie tranken Cappuccino und aßen Muffins. Sie unterhielten sich laut genug, sodass alle anderen Anwesenden nun über ihren Bodymaßindex, Kleidergröße und Gewicht heute und vor zwei Jahren sowie die Schwierigkeit, abzunehmen, informiert sind. Kaffee trinkend folgte ich lächelnd ihrem Gespräch und vergaß darüber, in meinem Buch zu lesen.

Wer mag, darf gern die Wörter zählen. (Achtung: die Überschrift wird nicht mitgezählt) Zum Glück hat mein Schreibprogramm eine automatische Wortzählfunktion und ich muss nicht mit Händen und Füßen mitrechnen, während ich schreibe. Irgendwie kann man die Drabbles auch ein wenig sportlich sehen - was für die Fußballer das Warmlaufen ist, kann für einen Autoren ein Drabble sein. Zum Warmschreiben. ;-)

Mittwoch, 7. August 2013

Tanz mit dem Klabautermann

Weil gerade Hanse Sail ist ... (8.8. bis 11.8.2013 in Rostock)
...gibt es hier noch einmal meine Hanse Sail-Geschichte vom letzten Jahr. Die Geschichte könnt Ihr, neben vielen anderen, auch in meinem Buch "Nach(t)Sicht - Gute Nacht Geschichten für Erwachsene" lesen. Viel Spaß beim "Tanz mit dem Klabautermann":



Die Möwen fliegen mit protestierendem Kreischen auf, als Maike auf ihrem Fahrrad um die Ecke schießt, am Imbissstand vorbei, wo die Vögel an den Resten eines Fischbrötchens herumgezerrt haben. Sie ist spät dran und will nicht schon wieder eine Rüge kassieren. „Schiet!“ Der Fahrstuhl fährt ihr vor der Nase weg, doch anstatt zu warten, rennt sie fluchend die Treppen hinauf. Das Geschimpfe lässt allerdings von Etage zu Etage nach, denn sie braucht ihren Atem zum Laufen. Keuchend zieht sie die Tür im 7. Stock auf, streicht sich die kurzen schwarzen Haare aus der verschwitzen Stirn und beeilt sich, an ihren Schreibtisch zu kommen. Sie fährt den Computer hoch, setzt das Headset auf und meldet sich an. Zehn Uhr zweiunddreißig zeigt der Bildschirm vor ihr. Na ja, fast geschafft!

Traumsegler Rostock, Maike Övelgönne. Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, begrüßt sie den ersten Anrufer, der zu ihr durchgestellt wird. Es ist ein älterer Herr, der bei der Hanse Sail als Gast mitfahren möchte.
Äwer man bloot de Warnow rup unn rünner, mien Fru ward so fix seekrank“, schränkt er vorsichtig ein. Maike ist wieder einmal froh, dass ihre Großeltern auch Plattdüütsch snacken und sie so von klein auf gelernt hat, diese urige Sprache zumindest zu verstehen. Schnell sucht sie dem freundlichen Herrn ein paar Angebote heraus. Er hat Glück, denn die meisten Kunden wollen möglichst weit auf die Ostsee hinaus segeln und die schönen alten Segler sind längst ausgebucht. Aber eine Fahrt mit der Barkasse, bis zum Seehafen und zurück, ist genau das Richtige für ihn. „Schön Dank mien Diern“, verabschiedet er sich froh. Leider sind die nächsten Anrufer nicht so freundlich. Etliche werden sauer, als sie erfahren, dass die gewünschten Mitsegeltouren ausgebucht sind. Ein Berliner Anrufer unterstellt ihr gar, privat Karten unter der Hand zu überhöhten Preisen zu verkaufen.

Erleichtert geht Maike in die späte Mittagspause, froh, dem täglichen Wahnsinn für eine dreiviertel Stunde zu entrinnen. Wie immer verbringt sie diese Zeit mit ihrer besten Freundin und Kollegin Wiebke, die auch bei „Traumsegler“ arbeitet, allerdings in der Buchhaltung. Beide Frauen sind zwar gleich alt, könnten aber gegensätzlicher nicht sein. Maike ist groß, schlank und sportlich. In Jeans und weißem T-Shirt sieht sie immer ein wenig aus, wie einem amerikanischen Film entstiegen. Wiebke dagegen ist der mütterliche Typ. Klein, rundlich, mit dauergewellten Löckchen auf dem Kopf, die Maike manchmal scherzhaft als „Mutti-Frisur“ bezeichnet. Immerhin ist Wiebke ja auch Mutter zweier kleiner Kinder, fünfjähriger Zwillinge, derentwegen sie nur stundenweise in Gleitzeit arbeitet.

Weil so schönes Wetter ist, holen sich die Freundinnen ein Backfischbrötchen vom Imbiss und schlendern am Stadthafen entlang. Von hier hat man einen guten Blick auf die Rostocker Altstadt, die großen Speicher, in denen sich auch ihre Büros befinden und über die Warnow, hinüber nach Gehlsdorf. Kleine Segelboote ziehen an ihnen vorbei, Kinder mit Schwimmwesten steuern mit konzentrierter Miene ihre Optimisten durch die Wellen.

Au Mann, es ist fünf vor zwölf!“ entfährt es Maike plötzlich.
Wiebke schaut sie entgeistert an. „Nein, es ist dreiviertel drei“, korrigiert sie mit einem Blick auf ihre Uhr.
Du Huhn!“ Maike lacht. „Ich meine doch nicht die Uhrzeit, sondern meine innere Uhr. Ich werde nächste Woche dreißig. Und meine Oma sagt: Weg Diern bet dörtig keen Keerl hett, de fin‘nt nie nich eenen!
Deine Oma ist in einer ganz anderen Zeit groß geworden. Die hatte mit dreißig bereits vier Kinder. Und du bastelst noch an deiner Karriere, hast dich doch gerade erst um die Stelle als Abteilungsleiterin beworben.“
Meinst du, ich hab da eine Chance?“
Klar! Du hast die nötigen Qualifikationen, kennst den Laden seit Jahren. Warum sollten sie jemanden von außen holen, wenn sie den Posten intern besetzen können?“
Maike wiegt zweifelnd den Kopf hin und her. „Bei meinem Pech sehe ich mich noch als Fünfzigjährige mit dem Headset da hocken. Und zu Hause warten dann höchstens der Fernseher und sieben Katzen.“

Wiebke bleibt abrupt stehen, fasst ihre Freundin am Arm und dreht sie zu sich herum. „Jetzt hör mir mal zu. Alles wird gut! Eigentlich wollte ich dich ja nächste Woche überraschen, aber du brauchst die Aufmunterung wohl jetzt schon - ich hab für uns zwei Plätze auf der GULDEN LEEUW!“
Was?“ Maike springt Wiebke vor Freude um den Hals. „Auf dem holländischen Dreimast-Topsegelschoner? Siebzig Meter lang, eintausendvierhundert Quadratmeter Segelfläche. Ein Traum von einem Schiff!“
Ja, ja, ich sehe, du hast deine Hausaufgaben gemacht.“ Wiebke lacht nun auch. „Die dreihundert möglichen Partygäste hast du vergessen. Wer weiß, vielleicht findest du dort deinen Traummann.“
Wohl eher den Klabautermann, aber ich freu mich trotzdem riesig. Dann segeln wir ja in meinen Geburtstag hinein.“

***

Mit gemischten Gefühlen sieht Maike dem kommenden Freitag entgegen. Einerseits freut sie sich wirklich auf die Segeltour, andererseits gehen ihr die Worte ihrer Oma nicht aus dem Kopf.

***

Endlich ist es soweit. Der Freitagmorgen verspricht einen schönen Sommertag. Maike hat Frühschicht und radelt schon um halb acht durch die Kröpeliner Tor Vorstadt in Richtung Warnowufer und Stadthafen. Sie liebt dieses Viertel mit seinen alten Häusern und den schmiedeeisernen Balkonen davor. Die großen Bäume spenden Schatten, von der Küste weht immer ein leichter oder auch stärkerer Wind und trägt den salzigen Geruch des Meeres mit sich. Bei ihrem Lieblingsbäcker hält sie kurz an und kauft zwei Hanseaten, einen für Wiebke und einen für sich. Sie war schon als Kind ganz vernarrt in diese mit Marmelade zusammengeklebten großen Kekse, wahrscheinlich wegen der lustigen Glasur - eine Hälfte mit weißem, die andere mit rosa Zuckerguss. Im Büro bleibt noch Zeit für ein Schwätzchen mit Wiebke in der Küche. Dabei dreht sich alles um die Segeltour heute Abend. Maike wischt sich gerade die letzten Zuckergusskrümel vom Mund, da geht die Tür auf und Herr Nielsen, der Geschäftsführer kommt herein.
Guten Morgen. Frau Övelgönne, wenn Sie fertig sind, kommen Sie bitte in mein Büro!“ Und schon ist er wieder draußen.
War das jetzt gut oder schlecht?“, will Maike wissen. „Sag schon, es geht bestimmt um meine Bewerbung.“
Denk positiv, Süße!“, muntert die Freundin sie auf. „Geh gleich zu ihm, dann weißt du mehr.“

Eine positiv denkende, selbstbewusst ausschreitende Maike betritt Nielsens Büro. Ein geknicktes Etwas kommt eine Viertelstunde später wieder heraus.
Ach herrje, so schlimm?“ Wiebke, die vor dem Büro gewartet hat, nimmt die Freundin in den Arm.
Schlimmer!“, schluchzt Maike.
Du hast die Stelle nicht bekommen?“
Ich hab gar keine Stelle!“
Was?“ Wiebke bleibt vor Entsetzten der Mund offen stehen. „Ist nicht wahr, oder?“
Doch. Die ausgeschriebene Stelle wird nun doch extern vergeben. Ich wäre einerseits unpünktlich, andererseits für die jetzige Tätigkeit überqualifiziert und würde bestimmt anderswo, meinen Fähigkeiten entsprechend ...“ Der Rest geht in Schluchzen unter.

Später, in einem kleinen Café am Marktplatz, mit Blick auf das siebentürmige Rathaus, sitzen die Freundinnen mit ernsten Gesichtern über ihrem Cappuccino.
Meinst du, es war klug, zu sagen, wenn ich schon gehen muss, dann sofort?“ Wiebke blickt ihre neue Ex-Kollegin fragend an.
Ja, glaubst du denn, ich bin noch motiviert, für die da irgendwas zu machen?“ Entrüstet deutet Maike mit der Hand in Richtung Stadthafen und senkt im nächsten Moment seufzend den Blick auf die kleine Plastiktüte mit persönlichen Dingen, die sie von ihrem Schreibtisch mitgenommen hat. Sie fühlt sich hin und her gerissen, schwankt zwischen Bedauern und Trotz.
Viereinhalb Jahre, und das ist alles, was bleibt.“
Ach komm, wenn die das so sehen, haben sie dich wirklich nicht verdient“, versucht Wiebke ihre Freundin aufzumuntern. „Es kommt bestimmt etwas viel Besseres.“ Sie schaut auf die Uhr. „Leider muss ich nun wirklich ins Büro. Wir sehen uns heute Abend auf der GULDEN LEEUW und dann segeln wir deinem neuen Glück entgegen.“
Och, ich weiß gar nicht, ob ich dazu noch Lust habe. Vielleicht sollte ich lieber Stellenanzeigen studieren und Bewerbungen schreiben.“ Maike sieht ihre Freundin fragend an.
Das kannst du übermorgen immer noch tun. Jetzt wollen wir deinen Geburtstag feiern und Spaß haben. Gut gelaunt schreibt man erfolgreichere Bewerbungen, das ist eine Tatsache. Ich hol dich ab, um 17 Uhr“, verspricht Wiebke. „Und keine Widerrede. Bis dahin tu dir was Gutes.“
Sie umarmt ihre Freundin noch einmal und tippelt davon, ins Büro, zu ihren Zahlen.
Maike schluckt. Wie sehr hat Wiebke sich gefreut, sie mit dieser Segeltour zu überraschen. Den Spaß darf sie ihr jetzt nicht verderben. Watt mutt, dat mutt... . Und wahrscheinlich hat die Freundin recht, was den Erfolg gut gelaunter Bewerber angeht.

Bereits um halb fünf klingelt es an Maikes Tür. Sie öffnet im Bademantel, die Haare noch nass vom Duschen.
Du? Jetzt schon?
Ich wollte sicher sein, dass du rechtzeitig fertig bist.“ Wiebke umarmt die Freundin so herzlich, als hätten sie sich tagelang nicht gesehen. „Peter ist bei den Kindern, da konnte ich eher los.“
Dein Mann ist ein Schatz“, seufzt Maike. „Wenn mir doch nur so jemand begegnen würde!“

Arm in Arm bummeln sie wenig später in Richtung Warnow. Je näher sie dem Ufer kommen, desto mehr Menschen sind unterwegs. Der ganze Stadthafen ist ein einziges Volksfest. Karussells und Andenkenbuden reihen sich in bunter Abwechslung zwischen Bier- und Imbissständen ein. Eine schwere Wolke schwebt unsichtbar über dem Festgelände, vereint den Geruch von Pommes, Würstchen und Räucherfisch mit den Ausdünstungen von Aftershave und Sonnenöl. Das bunte Gewimmel wird von einem gewaltig hohen Riesenrad überragt.
Von dort oben kann man bestimmt das Meer sehen“, ruft Maike, um das Getöse ringsum mit ihrer Stimme zu übertönen. Ihre Augen leuchten vor Begeisterung. Die trüben Gedanken des Vormittags sind vergessen, jetzt sind sie hier und wollen Spaß haben.

Sie lassen sich von den Menschenmassen treiben, immer am Kai entlang, wo die stolzen Segler liegen, die heute Abend noch mit ihren Gästen auslaufen werden.
Dabei kommen sie nur langsam voran, bleiben immer wieder stehen, um die Schiffe zu bewundern. Maike kennt sie alle, zumindest in der Theorie, hat unzählige Male den Kunden am Telefon davon erzählt.

Und dann betreten sie die GULDEN LEEUW. Der schöne Dreimaster hat ein riesiges Deck, auf dem sich alle Gäste gleichzeitig aufhalten können. Mit einem Glas Sekt in der Hand erkunden die Freundinnen das Schiff. Nur wenig später ertönt, laut und kraftvoll, die Stimme des Kapitäns, der sie mit nettem holländischen Akzent an Bord begrüßt. Die Freundinnen kichern, denn mit seinen langen blonden Haaren, der sonnengebräunten, wettergegerbten Haut und dem Ring im Ohr, erinnert er sie eher an einen Rockmusiker, als an einen Käpt‘n. Als die Leinen gelöst werden und sie sich vom Ufer fort bewegen, spürt Maike, wie in ihr auch die letzte Anspannung verfliegt. Das hier ist ihr Abenteuer.

Ein leichter Wind trägt sie mit wenig Segel die Warnow hinab. Das Wasser plätschert leise. Am Ufer ziehen erst die Backsteinhäuser der Altstadt vorbei, dann die Vororte mit ihren Betonburgen. Andere Segler, große und kleine, nehmen den gleichen Kurs. Alle haben nur ein Ziel - hinaus aufs Meer. Möwen folgen ihnen kreischend. Überall winken fröhliche Menschen. Je näher sie der Ostsee kommen, desto frischer weht der Wind. Sie lassen den Seehafen rechts liegen, grüßen den Leuchtturm und den Teepott von Warnemünde und dann werden nach und nach alle Segel gesetzt. Weiße Gischt spritzt hoch auf, kleine Tropfen treffen die Freundinnen im Gesicht, als diese lachend über die Reling schauen. In der Ferne leuchten Nebelschwaden strahlend weiß, wie Geister, die auf den Wellen tanzen. Nun fliegt die GULDEN LEEUW übers Meer, die anderen, kleineren Segler hinter sich zurücklassend. Auch die Gebäude am Ufer, die Kräne der Werft im Hintergrund, werden kleiner und kleiner.

Danke Wiebke, das ist wirklich das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe“, strahlt Maike.
Musik erklingt vom Bug des Schiffes. Da steht nun ein echter Seebär mit Krausebart, Mütze und Pfeifchen im Mundwinkel. Genüsslich schmauchend spielt er alte Seemannslieder auf dem Schifferklavier, das er sich umgehängt hat. Das Publikum ringsum ist begeistert, die ersten Gäste beginnen tatsächlich, auf dem schwankenden Deck zu tanzen.
Komm mit!“ Wiebke zieht ihre Freundin durch die große Flügeltür ins Deckhaus hinein. „Da tanzen doch nur die Ollen. Lass uns mal schauen, was an der Bar los ist.“
Sie finden tatsächlich einen freien Platz und bestellen zwei Caipiriña.
Auf alle, die noch neunundzwanzig sind!“ Maike prostet ihrer Freundin zu.
Auf dass alles gut wird, wenn du dreißig bist,“ lacht diese.
Die Sorgen des Vormittags scheinen an Land zurückgeblieben zu sein. Maike lacht und albert mit Wiebke herum, lädt sie zu weiteren bunten Drinks mit Schirmchen und Obstspieß ein. Dem Caipi folgt erst „Sex on the Beach“, dann „Tequila Sunrise“.
Ach, das wär‘s“, träumt Maike. „Nicht mehr anderen den Traum vom Segeln verkaufen, sondern selbst um die Welt segeln, ferne Länder und Strände erkunden. Die Sonne hinter Palmen versinken sehen.“
Als Bardame?“ Wiebke verschluckt sich fast vor Lachen bei dieser Vorstellung.
Natürlich nicht!“ Maike spielt die Entrüstete. „Eher als Piratenbraut“, was erneutes Gelächter zur Folge hat.

Vielleicht war das mit den Cocktails doch keine so gute Idee.“ Wiebke ist plötzlich ganz blass.
Oh je, wirst du etwa seekrank?“ Maike legt besorgt ihre Hand auf Wiebkes Stirn. „Ganz kalt. Komm, wir gehen an die frische Luft!“
Nee, lass mal, da wackelt ja der ganze Horizont. Ich hab da hinten ein paar Couchen gesehen, da würde ich mich gern hinlegen.“
Maike begleitet die Freundin, findet eine Decke und deckt sie vorsichtig zu.
Besser?“
Das wird schon. Geh du dich ruhig amüsieren, es ist dein Fest.“
Nein, ich kann dich doch nicht allein lassen“
Kannst du wohl. Ich bin nicht allein, schau dich nur um.“
Sie hat recht. Mittlerweile sind die wenigen Sofas belegt und keiner der Liegenden sieht sonderlich glücklich aus. Zwei Damen der Crew gehen umher, reichen Decken und Tee.
Ich komm gleich wieder“, verspricht Maike, als sie kurz vor Mitternacht hinausgeht.

Sie hat Glück und findet Platz auf einer der hölzernen Bänke. Das Deck ist voller Menschen, die halblaut redend und lachend umherschlendern. Maike schaut hinauf in den Sternenhimmel. Wunderschön, denkt sie. Eine tiefe Ruhe umfängt sie, während sie sich vom Schiff sanft über die Wellen getragen fühlt.
Der Seebär scheint sein Programm der Stimmung angepasst zu haben. Statt der Schunkel-Lieder trägt der Wind nun leise, seufzende, fast wehmütige Musik an Maikes Ohr.

Dörw ik bidden?“
Sie schreckt hoch und sieht in zwei strahlend blaue Augen. Vor ihr steht ein großer, blonder Mann, der sie freundlich anlächelt und ihr auffordernd seine rechte Hand entgegenstreckt. Gut sieht er aus, sportlich und schlank. Maike schätzt ihn auf Mitte dreißig. Fast automatisch ergreift sie seine Hand, die sich warm und rau anfühlt, und lässt sich sanft emporziehen.

Dann tanzen sie. Zu diesen zarten, wundervollen Klängen, mit wiegenden Bewegungen, die sich nicht nur dem Rhythmus der Musik, sondern auch dem der Wellen anpassen. Es ist ein Wiegen und ein Wogen, fast ein Schweben. Niemand sonst hält sich mehr an Deck auf, sie sind die einzigen Tänzer. Selbst der Seebär mit dem Akkordeon ist nicht mehr zu sehen, nur die Musik klingt magisch durch die Nacht.

Vertell mi vun di“, bittet der Fremde sie mit rauer, sanfter Stimme, während er Maike fest und sicher in seinen Armen hält. Tief in sich spürt sie ein Vertrauen zu ihm, eine Wärme, die sie nicht erklären kann. Als wären sie sich schon einmal begegnet. Und so beginnt sie, von sich zu erzählen. Von ihrer Liebe zum Meer und zu den Schiffen, von ihrem Job, den sie gerade verloren hat, ja selbst davon, dass sie immer noch auf der Suche ist, nach dem Einen, dem Richtigen. Mit einem Lächeln fügt sie den Spruch ihrer Oma hinzu:
Weg Diern bet dörtig keen Keerl hett, de fin‘nt nie nich eenen!“
Es ist kein Klagen, eher ein von der Seele reden. Für Maike fühlt es sich richtig an, ihn das alles wissen zu lassen.

Ick heff ‘n niegen Arbeit för di. Hett mit Schäp to daun“. Dabei sieht er sie erwartungsvoll an. Maike hält dem Blick stand, verliert sich in der Tiefe seiner blauen Augen, in denen sich das Meer zu spiegeln scheint, obwohl um sie herum längst schwarze Nacht ist.
Das hört sich spannend an. Du musst mir unbedingt mehr davon erzählen.“ Maike lacht. „Nach diesem Tanz.“ Und in Gedanken fügt sie hinzu - wenn ich dreißig bin.

Die Musik hat sich verändert, klingt nun lauter, fröhlicher und verspielter. Ihre Schritte nehmen den neuen Rhythmus auf. Sie wirbeln Arm in Arm herum, fliegen über die blank gescheuerten Decksbohlen, springen, wilder und wilder, immer der Melodie folgend. Nebelschwaden wabern um die GULDEN LEEW, folgen dem Tanz, gesellen sich zu ihnen wie ein fröhlicher Reigen. Maike hört über sich die Segel im Wind knattern. Sie fühlt sich empor gehoben, die Musik ist nun überall, lauter, alles übertönend. Ihre Füße tanzen auf dem schmalen Grat der Reling, sie sieht die Schaumkronen der Wellen unter sich, Gischt schlägt ihr ins Gesicht. Doch sie ist sicher und geborgen in den Armen des Fremden. Immer weiter nach oben zieht er sie, nun tanzen sie auf den Rahen. Unter ihnen blinken Teile der großen weißen Segel auf. Maike kichert. Was für ein lustiger Tanz! Sie schmeckt die salzige Luft, der Wind zerrt und zaust an ihren Haaren, fährt ihr in die Kleider, doch sie friert nicht. Eine angenehme Wärme geht von diesem Mann aus, die sich auf sie überträgt. Dann spürt sie keinen Boden mehr, sie tanzen immer weiter, durch den Nebel, nur sie und er, Maike und ...?

Ihr fällt ein, dass er gar nichts von sich erzählt hat, sie noch nicht einmal seinen Namen weiß. Auch danach wird sie ihn fragen. Nach diesem Tanz.


Leise und fern, wie aus einer anderen Welt, hört sie eine Stimme: „Maike? Maike, wo bist Du? Alles Gute zum Geburtstag! Alles wird ...“ Wiebkes Ruf verklingt, wird vom Nebel verschluckt. Die Arme des Mannes halten Maike fest. Sie ist glücklich.



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Worterklärungen

Schiet!“
Sch ..., Mist!

Hanse Sail - größtes Volksfest Mecklenburg Vorpommerns. Findet jedes Jahr am zweiten Augustwochenende in Rostock statt. Über 300 Großsegler und unzählige kleinere Schiffe und Boote sind auf der Warnow und der Ostsee unterwegs.

Äwer man bloot de Warnow rup unn rünner, mien Fru ward so fix seekrank
Aber nur die Warnow rauf und runter, meine Frau wird so schnell seekrank.“

Plattdüütsch snacken
Plattdeutsch sprechen

... mien Diern“
... mein Mädchen“

Optimist - Bootsklasse (kleine leichte Jolle, damit lernen Kinder Segeln)

Weg Diern bet dörtig keen Keerl hett, de fin‘nt nie nich eenen!“
Welches Mädchen bis dreißig keinen Mann hat, findet nie einen!“

Klabautermann (von Plattdeutsch: „klabastern“ = poltern, lärmend umhergehen)
ein meist unsichtbarer Kobold oder Schiffsgeist, vor allem in der Segelschifffahrt.

Watt mutt, dat mutt
Was sein muss, muss sein

Schifferklavier
Akkordeon

Dörw ik bidden?“
Darf ich bitten?“

Vertell mi vun di“
Erzähl mir von dir!“

Ick heff ‘n niegen Arbeit för di. Hett mit Schäp to daun.“
Ich hab eine neue Arbeit für dich. Hat mit Schiffen zu tun.“

Rahe - Querstange beim Segelschiff, Teil der Takelage 

Dienstag, 6. August 2013

Die Farbe meiner Seele

Gerade habe ich mich bei lovelybooks für eine Leserunde eingeschrieben. Bei der Bewerbung um Ralph B. Martins "Der Da Vinci Mörder" sollte ich die Frage nach der Farbe meiner Seele beantworten:

"Wenn deine Seele eine Farbe hätte, welche wäre es und warum?"

Also sah ich in mich hinein, auf der Suche nach meiner Seele und ihrer Farbe. Wie fühlt sie sich an, diese Seele und wie sieht sie aus? Vielleicht drückt sich die Farbe meiner Seele in meiner (momentanen) Vorliebe für eine bestimmte Farbe aus? Damit hätte sie nicht nur eine Farbe, sondern viele. Jahrelang war sie meistens blau - wie Ihr auch an meinem Profilbild hier erkennen könnt.) Dann wandelte sie sich, über Pink und Orange zu Rot. Dort pendelt sie nun hin und her, fühlt sich meistens irgendwie rot an, auf jeden Fall aber warm und gewärmt.

Doch sie hat auch andersfarbige Momente, meine Seele. Blaue, grüne, gelbe und sogar schwarze. Und - ganz schlimm - die grauen Momente, in denen die Seele fürchtet, ihre Farbe verloren zu haben. 
Doch das Leben ist nicht grau. Es gibt Sonne und Regen. Beide zusammen erschaffen den Regenbogen mit all seinen Farben. Meine Seele leuchtet wie ein Regenbogen - in den Farben, die sie gerade "fühlt". Glückliche Momente voller Freude, Liebe und Sonnenschein und weniger glückliche, geprägt von Angst, Kummer und Regen-Tränen ... Sie gehören zu mir und zum Leben. Nur zusammen ergeben sie den bunten Regenbogen meiner Seele.

Heute steht die fröhliche Farbe Rot im Vordergrund:


Und welche Farbe hat Deine Seele heute? Ich würde mich sehr über Kommentare freuen.

Montag, 15. Juli 2013

Frau Jansen auf dem roten Teppich

Als Gegenstück zu meinem letzten Post kommt hier der Link zur Seite bei Droemer Knaur, wo Jo Jansen auf den roten Teppich gebeten wurde. Es fühlt sich ganz schön gut an, sich selbst dort zu lesen ;-)

--> Jo Jansen auf dem roten Teppich


Von einem richtigen Verlag beachtet zu werden, kommt einem Ritterschlag gleich. Das schrieb ich wohl schon eher einmal. Einerseits bin ich immer noch (gern!) Indie, also indipendent = unabhängige Autorin, die in ihrem Dürrainverlag herausgeben kann, was sie will. Anderseits ist es ein sehr schönes Gefühl, von einem guten und bekannten Verlag beachtet und betreut zu werden.

So haben der Verlag und ich gerade gemeinsam eine Leserunde zum "Leberwurstmörder" bei Lovelybook gestartet. Noch könnt Ihr Euch für ein Gratis-E-book zum Mitlesen bewerben.
Einfach bei Lovelybooks einloggen und die Frage der Leserunde beantworten:

--> "Leserunde bei Lovelybooks zu Der Leberwurstmörder"

Ich freue mich auf Euch!


Freitag, 12. Juli 2013

Hallo Herr Jansen

Herr Jansen. An diese Anrede werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Irgendwie wird Jo von vielen Menschen als männlicher Vorname interpretiert. Dabei könnte es doch durchaus auch die Kurzform von Johanna, Josefine oder Jorinde sein ... ;-) Immerhin schreibe ich mich ohne "o" am Ende, also nicht Joe. 

Ganz besonders pfiffige Zeitgenossen schaffen es sogar, vorher auf mein XING-Profil zu klicken. 

Wie Ihr seht, bin ich dort eindeutig als weiblich zu erkennen, mit den ganzen in's am Ende der Tätigkeitsbezeichungen. Es sei denn, man hält den Hund für Jo. Aber auch diese Foto hält manche Mitmenschen nicht davon ab, mir Mails zu senden, die mit "Sehr geehrter Herr Jansen ..." beginnen. Einer dieser Herren wollte mir irgendeine Dienstleistung für mein Unternehmen verkaufen. Sein Foto zeigte ihn als erfolgreichen Geschäftsmann und Schlipsträger. Sein Vorname allerdings ist für Männlein und Weiblein gebräuchlich. Ich habe mit "Sehr geehrte Frau XY ..." geantwortet.  Seitdem bekomme ich keine Werbemails mehr von ihm. 

Über die Mail eines anderen Menschen, der mein Foto nicht kennt, habe ich mich trotz der "Hallo Herr Jansen ..."-Anrede riesig gefreut. Lieber Herr Andreas Eschbach - Sie dürfen auch in hundert Jahren noch Herr zu mir sagen. Von Ihnen eine persönliche Antwort auf meinen Kommentar in Ihrem Blog zu erhalten, zaubert mir ein breites Lächeln ins Gesicht. 

Mittwoch, 3. Juli 2013

Esst mehr Thunfischsalat!

Gestern Abend las ich weiter in dem Buch "Adventureland" von Steve Harris. Es kam eine Szene, in der die Mutter Thunfischsalat gemacht, Dave aber keinen Hunger hatte. Oh, ich hätte gern an seiner Stelle ... War nur schon sehr spät. 

Deshalb google ich heute Mittag Thunfischsalat und werde auf chefkoch.de fündig. Während ich mir die Zutaten anschaue und nicke, weil ich alles im Haus habe und nicht bei dem Regen zum Edeka radeln muss, poppt rechts neben dem Rezept Werbung von Thalia auf. Leute, was bin ich stolz, dass da mein "Nach(t)Sicht" beworben wird!!!

Eine besondere Form der Nahrungskette: Buch lesen, das hungrig macht, und vom Hunger wieder zum Lesen verführen lassen ...

Also, esst mehr Thunfischsalat, dann findet Ihr auch lecker Bücher! ;-)

Montag, 1. Juli 2013

Hurra, hurra "Der Leberwurstmörder" ist da!

Vor ungefähr einem Jahr habe ich mit dem Schreiben der Geschichte um Rika, die mörderjagende Schnüffelnase begonnen, und seit heute ist das E-Book bei einem richtigen Verlag (Droemer Knaur) erhältlich! Ich freu mich riesig und wünsche allen Hunde- und Katzenfreunden, Krimi-Liebhabern und Lesern ganz viel Spaß mit der Geschichte. 




Und wer nun meint "Och ..., ist ja nur ein E-Book, das kann ich nicht lesen, ich hab keinen Kindle", dem kann geholfen werden! Für i-Pad, i-Phone, Mac, PC und andere gibt es kostenlose Apps, die man installieren und damit E-Books lesen kann. Dauert nicht länger als eine Minute - schaut mal hier bei amazon:

Dienstag, 18. Juni 2013

Hund und Katzenjammer

Nun sind sie wieder fort - meine Lieben - und ich habe dieses komische Gefühl, als ob auch ein Stückchen von mir abgereist wäre. Wieder bleibe ich mit dem Gedanken zurück, dass nicht alle Worte gesagt, nicht alle Dinge getan wurden und wir uns mindestens einmal zu wenig in den Arm genommen haben.

Es tut einfach weh, durch die Wohnung zu gehen und überall die Spuren zu sehen, die sie hinterlassen haben. Mr. J's nur halb leer getrunkenen Teetasse in der Küche. Markus' Badehandtuch auf dem Terrassenstuhl. Die Reste des leckeren kalifornisch-mexikanischen Essens, das Gabriel uns gestern gekocht hat, im Kühlschrank ...

Ich weiß, dass Wiedersehensfreude und Abschiedsschmerz irgendwie zusammengehören. Dass ich lieber diese beiden Gefühle auslebe, wie Wellenberge und Wellentäler, als eine platte Gleichgültigkeit zu spüren. Und doch ... allein die Angst vor dieser Traurigkeit, lässt mich schon vor dem Abschied traurig sein, anstatt die letzten Stunden und Minuten miteinander zu genießen. Nach außen hin lachen, innerlich weinen ... um es den anderen nicht auch schwer zu machen. Einmal zum Abschied herzlich umarmen, ganz fest drücken und hoffen, dass wir uns bald wieder in den Armen liegen werden. Denn irgendwo ist da auch diese Angst, dass es ein letzter Abschied sein könnte - niemand weiß, was das Schicksal mit ihm vorhat.

So geht es mir mit meinen Kindern, meinem Liebsten, meinen Eltern. Vielleicht geht es ihnen genau so mit mir ...

Nun sitze ich da, allein mit meinem Katzenjammer. Nun, fast allein, denn der Hund bleibt. Auch Rika ist traurig, sah den abfahrenden Autos hinterher und verstand ...

Abe, ganz tief in mir, spüre ich etwas wachsen. Ein kleines Fünkchen, dass in den nächsten Tagen größer und heller werden wird: die Freude auf das nächste Wiedersehen.

Sonntag, 9. Juni 2013

Sitz - Platz - Schnulzenfilm ,-)


Zur Zeit bin ich "Strohwitwe", da Mr.J. geschäftlich zwei Wochen unterwegs ist.
Am Freitagabend - hach, so allein ohne ihn - schaute ich mir "Love Happens" mit Jennifer Aniston an. Eine feine Geschichte mit ein bisschen Herzschmerz. Ich sage immer Schnulzenfilm dazu.

Rika hatte gerade ihr Futter bekommen, als ich den Film laufen ließ. Sie fraß, kam hinterher wie üblich zum Bedanken per Nasenstupser zu mir und blieb dann aber vor der Couch stehen. Gab seltsame Laute von sich, fast ein Winseln. Ich sah sie an und sagte: "Du hast ja Recht. Es ist ein Schnulzenfilm." Und hopp, schon war sie neben mir auf der Couch und blieb bis zum Ende des Films dort liegen.

Sonst darf Rika nie auf die Couch, sondern hat ein weiches Lammfell als Lager daneben. Nur beim Schnulzenfilm mache ich eine Ausnahme. Sie weiß das.



Dienstag, 4. Juni 2013

Umzug und überhaupt nicht Ausweglos ...

Ja, es steht wieder einmal ein Umzug an. Er ist schon länger geplant und nun wird es Zeit - zum 1. Juli will ich umgezogen sein! Nein, nein - ich packe keine Umzugskisten. Meine Bücher bzw. E-Books ziehen um! Von meinem realen Namen, unter dem sie bisher erhältlich waren, zu Jo Jansen. 

Wer also noch ein Taschenbuch von Uta D. haben möchte, muss sich beeilen - die Auflage ist nun also limitiert ;-)

Für alle, die sich gruseln möchten, habe ich hier den Link zu meinem Wettbewerbsbeitrag bei neobooks. Thema des "Special Thrillers" war Nachts / Angst / Dunkel. Bei mir wird es ganz schön dunkel ...

--> Jo Jansen "Ausweglos"



Viel Spaß beim Lesen und natürlich freue ich mich über Rezensionen direkt bei neobooks oder Kommentare hier im Blog.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Frisch frisiert


Letzte Woche war ich beim Friseur. Der war richtig süß ;-) Ich fragte ihn, ob es nicht eine ganz schöne Fummelei sei, die vielen dünnen Strähnchen abzuteilen und zu bearbeiten. Also, für mich wäre es eine Strafarbeit, DAS an jemandes Kopf tun zu müssen. Der Friseur meinte nur, dass er das am liebsten  macht und dabei total entspannen kann. Find' ich klasse! Jeder sollte tun dürfen, was er gern tut, dann müssten alle glücklich sein, zumindest bei ihrer Arbeit.

Der Friseur stellte mir dauernd irgendwelche Fragen - wie ich die Haare gern hätte, was ich arbeite, wo es im Urlaub hingehen soll usw. Jede meiner Antworten quittierte er mit einem lächelnden "Perfekt!" Witzig wurde es, als ich sagte, dass ich mal kurz auf's Klo verschwinde. Er antwortete - na was wohl? "Perfekt!"
Heute saß ich in meinem Sommerarbeitszimmer, also draußen auf der Terrasse. Über mir der blaue Himmel und Sonnenschein, neben mir schlief der Hund und ringsum blühten und dufteten die Blumen und Obstbäume. In dieser Idylle habe ich drei (!!!) Nikoläuse ermordet und im Schnee liegen lassen ;-) Das hat Spaß gemacht. Die Geschichte ist noch geheim und kommt in einen Adventskalender der DWW's (eine Gruppe auf XING). Es wird ein sehr schöner Kalender, von dem ich Euch bald mehr berichten werde. Jetzt wollen wir erst einmal den Frühling genießen.
Auch die Natur sieht aus wie frisch frisiert - und duftet!!!

Freitag, 3. Mai 2013

Der Sprung des Glücks

Meine Liebslingstasse ist meine Glückstasse. Unübersehbar kündet der Aufdruck "Glückspilz" von ihrer Funktion - mich jeden Tag daran zu erinnern, dass es tausend Gründe gibt, glücklich zu sein. Große Gründe wie Gesundheit, die große Liebe und wohlgeratene Kinder. Kleine Gründe wie das Gewitter, das uns letzte Nacht den Garten gegossen hat, ein lieber Gruß per Postkarte, der ins Haus geflattert kommt oder die duftenden Apfelblüten an den Bäumen neben dem Haus.


Doch manchmal glauben wir, dass das Glück uns verlassen hat. Auch für meine Glücktasse gab es den Moment, in dem sie einfach Pech hatte - Peng! Ein Zusammenstoß mit einer anderen Tasse ließ ein Stück vom Glück absplittern, fortspringen auf Nimmerwiedersehen. Welch ein Glück - dabei blieb der Rest der Tasse heil! Ich liebe meine Glückstasse nun fast noch mehr. Sie ist nicht mehr makellos (ich bin es auch nicht). Ihr fehlt ein Stückchen der glatten, glänzenden Oberfläche - ich habe das Muster mit wasserfesten Stuften notdürftig nachgezeichnet. Doch unter dieser Narbe ist sie heil, ohne Sprung und erfüllt ihre Funktion. Sie hält meinen Kaffee für mich bereit und erinnert mich daran, dass auch das Glück manchmal einen Sprung haben kann. 

Gut, wenn kein Unglück unser Leben trifft. Aber erfüllt es uns nicht mit einem viel größeren Glücksgefühl, ein Unglück (fast) unbeschadet überstanden zu haben? 

Donnerstag, 25. April 2013

Parkhauspech und Putzalternativen

Gestern Mittag landete Mr.J in Zürich und ich holte ihn, wie immer, mit dem Auto ab. Die Parkhäuser waren mehr als voll - statt wie gewohnt 600 oder wenigstens 300 freie Plätze, zeigte mein Lieblingsparkhaus nur gut 30 an. Ich brauchte ja nur einen, also zog ich ein Ticket und fuhr hinein. Hinauf und wieder hinunter fuhr ich, kreiste durch die Etagen, begegnete anderen Suchenden, um am Ende auf der dritten Ebene in einer Einbahnstraße zu landen, die direkt zur Ausfahrt führte! Mist! Ohne bezahltes Ticket würde die Schranke sich nicht öffnen, und zurück konnte ich nicht, da hinter mir andere Autos ebenfalls auf dem Weg zur Ausfahrt waren. 

Ein Lichtblick! Kurz vor der Schranke entdeckte ich links eine freie Parklücke, wie geschaffen für Blondis wie mich und wohl genau deshalb angelegt - allerdings durfte man dort, unter Androhung des Abgeschlepptwerdens maximal 15 Minuten stehen. Ich traue den Schweizern zu, dass sie die Drohung wahrmachen und diese Parklücke sogar videoüberwacht wird.
Also, im Spurt zum Parkscheinautomaten, 2 Franken dafür bezahlt, ein überfülltes Parkhaus wieder verlassen zu dürfen und zurück zum Extrem-Kurzzeitparkplatz. Glück gehabt, das Auto stand da. Noch ... 

Ausfahrt geglückt, eine Ehrenrunde um den Parkhauskomplex gedreht und nun ins Parkhaus 3 eingefahren, dass mit 333 freien Stellplätzen lockte. Da wäre aber ganz sicher einer für mich dabei! Denkste - wie im Parkhaus 1 waren ganze Etagen bereits als belegt gekennzeichnet und wo frei stand, kreisten ebenso Glücklose wie ich. Ich wechselte die Etagen, hinauf, hinab ... bis ich einen Mann zielgerichtet auf ein Auto zulaufen sah! Er stieg ein, fuhr fort und ich hatte endlich einen schönen Parkplatz. Nun aber schnell zum Lift, hinunter zur Ankunftshalle und Mr. J um den Hals fallen.

Wenig später fröhlich scherzend, Hand in Hand mit meinem Liebsten zurück zum Auto. Ähm ... Moment mal - auf welcher Etage hatte ich geparkt? 3 oder 4, glaubte ich mich zu erinnern. Wir suchten auch auf der 5 und 6 vergebens, ich war mehrmals den Tränen nah, doch Mr.J blieb cool. Dann, nach einer guten halben Stunde und mehreren erfolglosen Runden durch die anderen Etagen wurden wir auf der 7. fündig. Lachend standen wir am Auto, wollten das Gepäck verstauen und schnell noch den Parkschein nachzahlen - doch das Auto öffnete sich nicht! Ja, es war unser Auto, SO blond sind wir nun beide nicht. Doch schien die Batterie vom Funkschlüssel leer zu sein. Ein sogenannter Notschlüssel ließ sich zwar aus dem Funkschlüssel lösen, aber wo ist beim Passat das passende Schloss dafür? Wir fanden es nicht. :-(

Kaffeepause! Bei leckerem Capucchino und superleckeren Schokocroissants (die sind in der Schweiz einfach Spitze!) googelten wir und wurden fündig. Ah - da ist das Schloss versteckt. Witzig war in diesem Zusammenhang der Hinweis, die Bedienungsanleitung des Autos außerhalb des Fahrzeugs aufzubewahren. Ja klar ... 
Kaum hatten wir das (unter der Abdeckung des Türgriffs an der Fahrertür) versteckte Schloss gefunden, funktionierte auch der Funkschlüssel wieder ;-)
Der Rest des herrlichen Sommertages verlief sehr entspannt. Wir bummelten durch Konstanz und am Seeufer entlang, ließen weder Eis, noch Biergarten aus und fühlten uns ein bisschen wie im Urlaub.

Na, wer hat bis hierher gelesen, einzig in der Hoffnung, dass endlich Putzalternativen genannt werden, die das tägliche Leben einfacher machen? Die Entscheidung liegt bei Dir. Wenn Du, aus welchem Grund auch immer, die Wahl hättest, mit dem Staubsauger durch die Wohnung zu jagen oder draußen, auf der Wiese Gänseblümchen, Vergissmeinnicht, Tausendschönchen & Co. zu pflücken und damit in kleinen und kleinsten Vasen die Wohnung zu schmücken - was tätest Du? 
Ich habe mich gestern für die Blümchen entschieden und fand es sehr beglückend. Der Staubsauger kam heute an die Reihe.


Sonntag, 21. April 2013

Das Gutshotel

Dies ist eine Geschichte, die ich (fast) so ähnlich selbst erlebt habe und heute bei neobooks den Rezensenten zum "Draufstürzen" vorgeworfen habe ;-)

--> "Das Gutshotel" von Jo Jansen

Natürlich interessieren mich auch Eure Meinungen. Der Titel z.B. klingt mir noch nicht knackig genug ... Daher, für alle, denen neobooks zu umständlich ist, hier die komplette Geschichte in ihrer ersten Fassung. 


2052

Oma, noch mal die Spukgeschichte, bitte!“

Wer je in die braunen Kulleraugen meiner beiden Enkelinnen gesehen hat, der wird verstehen, dass ich ihnen fast keine Bitte abschlagen kann. Auch wenn es mir, selbst nach so vielen Jahren, bei der Erinnerung an die Ereignisse immer noch eiskalt den Rücken hinunterläuft. So rücke ich mir das Samtkissen unter meiner linken Pobacke zurecht, damit ich in meinem Lieblingssessel halbwegs gerade sitze, und schaue mit wichtiger Miene über den Rand meiner Brille auf Caroline und Carmen hinab, die es sich zu meinen Füßen auf dem Teppich bequem gemacht haben und erwartungsvoll zu mir heraufblicken.


2013

Nach einem sehr erfolgreichen Gespräch, das mit einem Vertragsabschluss endete, war ich auf dem Heimweg, hatte jedoch keine Lust zur Kilometerjagd auf der Autobahn. Stattdessen ließ ich mein Cabriolet mit offenem Verdeck die Alleen entlangleiten, genoss den Blick auf Wiesen und Wälder, und sah ab und zu einen See in der Sonne glitzern. All diese Ruhe, dieses Spiel von Licht und Schatten, zogen mich so dermaßen in ihren Bann, dass ich unmerklich immer langsamer wurde, gar nicht mehr fort wollte von hier. Ein Hupen riss mich aus meinen Träumen – ausgerechnet ein Traktor mit langem Anhänger, der hinter mir her rumpelte und dessen Fahrer ich zu langsam fuhr. Im nächsten Moment fiel mir ein kleines Schild an der rechts liegenden Abzweigung auf: Gutshotel stand dort in leuchtend grünen Buchstaben. War es Schicksal, dass ich automatisch den Blinker betätigte und rechts abfuhr?

Eine doppelreihige Pappelallee führte schnurgerade auf ein Anwesen zu. Es war ein erhabenes Gefühl, als führe ich durch den Säulengang einer Kathedrale. Die Spätnachmittagssonne fiel zwischen den schlanken Bäumen hindurch wie durch gotische Fenster und malte flirrende Muster auf das Kopfsteinpflaster. Das schmiedeeiserne Tor am Ende der Allee stand einladend offen und so knirschte kurz darauf der Kies der Auffahrt unter den Reifen, während ich mein Auto langsam auf das Gutshaus zurollen ließ. Es war ein imposantes Gebäude, ganz aus Backstein erbaut, mit Türmchen, Erkern und Balkonen, sowie einer großen, geschwungenen Freitreppe. Im Hintergrund des gepflegten Gartens sprühte eine Fontäne. Alles strahlte eine stille Eleganz und Ruhe aus und ich fühlte mich um einhundert Jahre in der Zeit zurückversetzt. Direkt am Fuße der Freitreppe ließ ich mein Auto zum Stehen kommen und blickte hinauf. Die Treppe war von einer, ebenfalls aus Backstein errichteten, Mauer eingefasst und bei genauerem Hinsehen erblickte ich an ihrem Rand zwei winzige Hände und einen rotblonden Wuschelkopf.

„Hallo?!“, rief ich, worauf die Hände und Kopf verschwanden und im nächsten Moment ein etwa zehnjähriger Junge vor mir stand – mit ebendiesem rotblonden Wuschelkopf, einem ehemals weißen T-Shirt und zerschrammten Knien, die Hände tief in den Taschen der kurzen Hose vergraben. Schräg über seine Brust lief der Riemen einer Art Tasche, die hinter seinem Rücken verborgen blieb. Ich versuchte, seinen aufgesetzt grimmigen Blick zu ignorieren und nicht sofort in Lachen auszubrechen. Stattdessen sagte ich noch einmal:
„Hallo ihr zwei!“, da der Besitzer der winzigen Hände immer noch im Verborgenen blieb. Diese Ansprache überraschte meinen jungen Helden, denn die Grimmigkeit in seinem Blick verschwand und, leicht verunsichert, antwortete er:
„Aber ich bin doch ganz allein.“
„Wer bist du denn?“
„Ich bin Robin, wie Robin Hood, und ich bin neun, aber im Oktober werd' ich zehn.“
Wie, um seine Aussage zu beweisen, zog er einen selbst gebauten Bogen und ein paar Pfeile in einem ledernen Köcher hinter seinem Rücken hervor. Im ersten Moment war ich beeindruckt, doch dann fiel mein Blick auf seine Hände und ich erschrak. Diese winzigen Hände, die ich am Rande der Mauer gesehen hatte, und die aussahen, als gehörten sie zu einem Zwei-, höchstens Dreijährigen, das waren Robins Hände. Sie wirkten so abartig fremd an einem ansonsten, wie es schien, normal entwickelten Körper, dass ich mich fragte, welches Schicksal ihm widerfahren sein mochte. Robins Blick ruhte auf meinem Gesicht, er beobachtete mich. Hatte er meine Irritation bemerkt? Um die Situation zu überspielen und auch, um mein eigentliches Anliegen vorzubringen, fragte ich ihn:
„Kannst Du mir helfen? Ich würde gern hier übernachten.“
„Klar. Komm, ich bring Dich zu meiner Mama. Sie ist hinten im Garten.“

Ich stieg aus und er hielt mir seine Hand hin. Nur widerwillig ergriff ich sie und erschrak ein zweites Mal – sie war eiskalt.

„Thora von Weyden, aber nennen Sie mich einfach Thora - herzlich willkommen.“ Eine schlanke, elegante Frau, deren rote Lockenmähne sie eindeutig als die Mutter von Robin kennzeichnete, erhob sich aus einem der Korbstühle, die im Schatten eines riesigen Apfelbaumes standen, kam auf mich zu und streckte mir ihre Hand zur Begrüßung entgegen. Ich ergriff sie freudig, auch weil ich so endlich die Hand ihres Sohnes freigeben konnte.

Robins Mutter war eine faszinierende Frau, Ende dreißig, mit einem ungewöhnlichen, schönen Gesicht. Fast schien es, als habe ein Maler einem Porträt zwei Gesichter gegeben. Während Thoras rechte Gesichtshälfte die einer Frau in den besten Jahren war – gepflegt, aber mit kleinen Fältchen, insbesondere am Mund und am rechten Auge, bot sie von links einen nahezu makellosen Anblick. Keine Falte, ja nicht einmal ein Fältchen konnte ich auf der linken Seite ihres Gesichts erkennen. Als gehörte dieser Teil ihres Gesichts einer gerade zwanzigjährigen Frau. Mir wurde bewusst, dass ich die Mutter ebenso anstarrte, wie kurz zuvor ihren Sohn und ich versuchte die Peinlichkeit der Situation zu überspielen, indem ich mich vorstellte:
„Amalia Grand, Schriftstellerin, Sie dürfen gern Amalia sagen.“
Thora lächelte erfreut, das heißt, ihre rechte, ältere Gesichtshälfte lächelte. Die linke Seite blieb regungslos. Eine missglückte Botoxbehandlung?
„Oh sehr schön. Wollen Sie etwa über unser Spukschloss schreiben?“
„Ähm, nein, eigentlich wollte ich hier nur übernachten. Gibt es denn Spukgeschichten über dieses Haus zu erzählen?“
„Nun, im Dorf erzählt man sich so einiges, aber ich versichere Ihnen, das ist alles nur Gerede. Als Anfang des letzten Jahrhunderts der letzte Gutsherr starb, richtete man hier ein sogenanntes Siechenheim ein. Müssen schlimme Zustände gewesen sein, mit bettlägerigen Menschen überfüllte Säle, überfordertes Personal, mangelhafte Hygiene ...“
Thora zeigte mit weit ausholender Geste über das Anwesen.
„Sie können sich gar nicht vorstellen, wie das nach der Wende hier aussah. Mein Mann Friedrich und ich haben das Gutshaus günstig erworben, all unsere Ersparnisse hineingesteckt, wollten hier leben und viele Kinder bekommen. Kurz vor Robins Geburt starb er dann.“
Sie schluckte.
„Ein tragischer Unfall. Er ist die Treppe hinab gestürzt.“
Mein Blick ging automatisch hinüber zur großen Freitreppe, was Thora nicht unkommentiert ließ.
„Nein, nicht diese. Im Haus gibt es neben der großen Treppe noch eine schmale, steile, die früher den Dienstboten vorbehalten war. Seit dem Unfall benutzen wir sie nicht mehr. Und ich vermiete an Übernachtungsgäste.“
Es schwang Verbitterung in ihrer Stimme mit.
„Tun Sie mir den Gefallen und essen mit uns zu Abend? Wir haben im Moment keine weiteren Gäste.“
„Gern. Ich möchte nur vorher noch ein Stückchen spazieren gehen.“
„Aber natürlich. Lassen Sie sich Zeit. Wir essen um acht, Robin hat ja Ferien. Links durch den Park gelangen Sie ins Dorf, rechts am Bach entlang zum Wald. Es wird Ihnen hier gefallen.“

Thora behielt recht, der Spaziergang gefiel mir sehr. Ich wählte zunächst den Weg am Bach entlang, entdeckte dort tatsächlich Biberspuren – sie waren eindeutig erkennbar – kegelförmig abgenagte Äste und Stämme von kleinen Bäumen am Bachufer. Nur die Biberburg selbst blieb mir verborgen. Dafür stieß ich auf ein Schild mit der Aufschrift Rundweg und gelangte so, durch den Wald, in großem Bogen zurück ins Dorf. Das kleine Kirchlein stand auf einem Feldsteinsockel und war ansonsten ebenfalls ganz aus Backsteinen erbaut, wie das Gutshaus. Es wurde von einem windschiefen Turm gekrönt und von einer noch schieferen Mauer eingefasst, hinter der ich ein paar Grabsteine krumm und buckelig hocken sah. Ich liebe alte Friedhöfe, sie geben unserem Dasein ein Gefühl von Relativität, als wäre all unser Kummer, all unsere Freude, schon einmal gelebt worden. Nur eben von anderen Menschen.

Andächtig schritt ich durch die Reihen. Armeleutegräber mit einfachen, schwarzen Steinen oder kleinen Grabplatten, die meisten mit Efeu überwuchert, doch deuteten vereinzelte Blumensträuße darauf hin, dass noch Angehörige in der näheren Umgebung leben mussten. Im hinteren Teil des Friedhofs gab es im Schatten einer alten Eiche eine Wiese mit einer großen Tafel. Hier lagen die Toten des Siechenheims. Ich zählte weit über zweihundert Namen auf der Tafel und wagte mir gar nicht vorzustellen, wie man sie hier begraben hatte. Am Ende der Wiese ragte ein Bauwerk aus hellem Sandstein auf, das fast schon freundlich wirkte in dieser düsteren Umgebung. Interessiert trat ich näher und erkannte, dass es sich dabei um die Gruft der Familie von Weyden handelte. Einem antiken Tempel nicht unähnlich, nur dass keine klassischen Säulen das dreieckig emporragende Dach trugen, sondern stilisierte Trauerweiden. Ein schmiedeeisernes Gitter verwehrte den Zugang ins Innere der Gruft. Die Jahreszahlen auf der, aus glänzendem Marmor bestehenden, Tafel ließen mich stutzig werden. Friedrich von Weyden 18.2.1959 – 25.9.1998. Hatte Thora nicht gesagt, ihr Mann sei kurz vor Robins Geburt gestorben? Und Robin wiederum hatte mir stolz berichtet, dass er im Oktober zehn Jahre alt würde? Dann war Friedrich bereits fünf Jahre tot, als Robin auf die Welt kam, und konnte somit nicht sein Vater sein.

Eine schnarrende Stimme riss mich aus meinen Überlegungen.
„Gehör'n Se zu denen?“
Eine kleine, alte Frau, in schwarzer Kittelschürze mit grauen Blümchen darauf, kam in Gummistiefeln auf mich zugeschlurft. In der linken Hand trug sie eine kleine Gießkanne, den Zeigefinger der rechten Hand hielt sie fast anklagend auf die Gruft gerichtet, während ihre Frage noch in der Luft hing.
„Nein“, beeilte ich mich zu versichern, als fühlte ich mich zu Unrecht verdächtigt. „Ich bin nur auf der Durchreise und übernachte im Gutshotel.“
„Besser für Sie!“
Damit hatte sie nun doch meine Neugierde geweckt.
„Warum?“
Die Alte kam so nahe, dass ich ihren schlechten Atem riechen konnte, blickte mich mit kleinen Augen fast verschwörerisch an und schnarrte leise:
„Weil es eine Schande ist.“
Ich verstand immer noch nichts. Meinte sie Robins Geburt so lange nach dem Tod seines angeblichen Vaters? Die Alte sah wohl meine Ratlosigkeit und zog mich zu einer steinernen Bank im Schatten der großen Eiche. Dort erfuhr ich von ihr, dass Friedrich von Weyden, kaum dass die wichtigsten Sanierungsarbeiten am Gutshaus erledigt waren, diese Gruft anlegen ließ. Er fühlte sich dazu berufen, nach alter Gutsherrenmanier zu residieren und meinte, eine Familiengruft gehöre dazu. Dass er diese auf der Fläche des ehemaligen Massengrabes vom Siechenheim anlegte, schien ihn nicht zu stören. Knochen, die bei den Baggerarbeiten ans Tageslicht kamen, wurden einfach an anderer Stelle wieder verscharrt.
„Wer die Totenruhe stört, kommt selbst zu Tode …“
Für die Alte war es ganz klar, dass es sich bei Friedrichs Treppensturz um keinen Unfall handelte, sondern um die Rache der Geister der Verstorbenen.
„Auf dem Haus und der Familie liegt ein Fluch. Ich würde keinen Fuß ins Gutshaus setzen, niemals.“
Sie bekreuzigte sich, schnappte sich ihre kleine Gießkanne und schlurfte davon. Nachdenklich sah ich ihr hinterher. Natürlich glaubte ich nicht an solchen Spuk. Aber schließlich war ich Schriftstellerin und warum sollte ich nicht zur Abwechslung einmal eine Geistergeschichte schreiben? Thora könnte mir sicher noch ein paar Fragen beantworten.

Mein knurrender Magen erinnerte mich daran, dass die Zeit des Abendessens nahte und so machte ich mich auf den Rückweg. Kaum hatte ich den Friedhof verlassen, erfasste mich eine angenehme Fröhlichkeit. Die Vögel sangen ihr Abendlied, Blumen dufteten am Wegesrand und ich würde mir den Spaß erlauben und eine Gruselgeschichte schreiben. Thora erwartete mich bereits und zeigte mir mein Zimmer. Es war riesig, mit einer großen Flügeltür, einem Balkon zum Garten hin und einem wundervollen Himmelbett in der Mitte des Raumes, sodass ich mich fast wie eine Prinzessin in ihren Gemächern fühlte. Bis mir wieder einfiel, dass bis vor knapp fünfundzwanzig Jahren wohl zwanzig Menschen in so einem Raum gelegen hatten.

Das Abendessen war einfach, aber gut. Es gab frisches Brot, Käse, Salat und einen herrlich fruchtigen Brombeerwein – selbst gemacht, wie Thora mir versicherte. Unser Gespräch drehte sich um belanglose Themen. Thora berichtete vom Umbau des Gutshauses und interessierte sich zu erfahren, welche Bücher ich bereits veröffentlicht hätte. Ich ließ ihr „Nach(t)Sicht“ als Geschenk da. Weil Robin die ganze Zeit über mit am Tisch blieb, wagte ich nicht, das Gespräch auf Friedrichs Tod und das Spukthema zu lenken. Eine plötzliche Müdigkeit ließ mich meine Fragen auf den nächsten Morgen verschieben. Dann, so hoffte ich, würde ich Thora noch einmal allein sprechen können.

Von meinem Zimmer gingen zwei kleine Türen ab. Eine davon führte in eine leer stehende Abstellkammer, die andere in ein sehr schönes Badezimmer mit Wanne und Dusche. Spontan beschloss ich, ein Bad zu nehmen, genoss die entspannende Wirkung des warmen Wassers und war danach hundemüde. Die kleine Lampe neben meinem Bett tauchte das Zimmer in angenehmes Dämmerlicht. Gerade wollte ich mich in die weichen Kissen sinken lassen, als mein Blick auf die Tür zur Abstellkammer fiel, die einen Spaltbreit offen stand. Wir hatten sie wohl nicht wieder richtig geschlossen, als Thora mir das Zimmer zeigte. Seufzend stieg ich wieder aus dem Bett und huschte auf nackten Füßen durchs Zimmer. Einem Impuls folgend, öffnete ich die Tür noch einmal, um mich zu vergewissern, dass der Raum dahinter auch wirklich leer war. Die Kammer war fensterlos, ungefähr zwei mal drei Meter groß und tatsächlich komplett leer. Was hatte ich denn erwartet? Dass dort plötzlich ein Geist hockte und mich angrinste? Blödsinn! Nachdenklich blieb ich einen Moment auf der Türschwelle stehen, überlegte, was man hier früher wohl abgestellt haben mochte, oder – und dabei stellten sich mir die Haare auf meinen nackten Unterarmen auf – wen. Eine plötzliche Kälte erfasste mich, so als ginge ein leiser Luftzug und ich merkte, dass mein Atem, der eben noch ruhig und gleichmäßig gewesen war, plötzlich schneller wurde, als käme ich mit Mühe eine steile Treppe hinauf gestiegen. Dabei stand ich völlig unbeweglich. Entschlossen trat ich einen Schritt zurück, schlug ich die Tür zu und erschrak selbst über das laute Geräusch, das ich dabei verursachte. Um alle Spukgedanken endgültig zu vertreiben, drehte ich auch noch den Schlüssel um und vergewisserte mich, dass die kleine Tür nun fest verschlossen war. Zufrieden ging ich ins Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich ein typischer Bauchschläfer bin? So lag ich auch hier, im Himmelbett des Gutshauses, selig schlafend auf dem Bauch, bis … eine eiskalte Hand mir an den Po griff! Ich war sofort hellwach, drehte mich herum, setzte mich auf und sah mich im Schein des Mondlichts, das durchs Fenster fiel, in meinem Zimmer um. Alles wirkte ruhig, niemand außer mir war hier. Und doch. Ich hatte die Hand gespürt, ganz deutlich. Meine linke Pobacke fühlte sich noch eiskalt an. Hatte ich so realistisch geträumt? Dann fiel mein Blick auf die Tür der Abstellkammer. Sie stand wieder einen Spaltbreit offen. Wie konnte das sein? Ärgerlich sprang ich aus dem Bett und schrie leise auf. Meine linke Pobacke verkrampfte sich schmerzhaft, sodass ich zur Abstellkammer mehr humpelte, als ging. Kopfschüttelnd öffnete ich die Tür und betätigte den Lichtschalter. Das grelle Licht blendete mich kurzzeitig, trotzdem glaubte ich, eine Bewegung wahrzunehmen. Ein Flirren, wie man es im Sommer manchmal über dem heißen Asphalt sehen kann. Nur, in der Kammer war es eiskalt, viel kälter als in meinem Zimmer. Und, auch wenn ich es rational nicht erklären konnte, ich fühlte mich nicht allein. Ich spürte, wie die Kälte von meinem ganzen Körper Besitz ergriff, fast wollte das Entsetzen mich lähmen, doch das durfte ich nicht zulassen. Hastig zog ich mich an, warf meine Sachen in den Koffer, klemmte einen Einhunderteuroschein unter den Fuß der Nachttischlampe und verließ fluchtartig das Zimmer. Direkt gegenüber meiner Zimmertür lag der Zugang zum Dienstbotentreppenhaus und somit der kürzeste Weg nach draußen. Ich stolperte mehr, als dass ich lief, die steile Treppe hinunter und es grenzte an ein Wunder, dass ich es nicht Friedrich gleichtat und hinabstürzte. Unten angekommen heulte ich auf, wie ein verwundetes Tier. Die Tür zum Garten, in die rettende Freiheit - sie war verschlossen! Kein Schlüssel steckte, sodass ich in der Falle saß. Mir blieb nichts weiter übrig, als die steile Treppe mit wachsendem Entsetzen wieder hinaufzusteigen. Obwohl mein Koffer nur klein und leicht war, fiel mir das von Stufe zu Stufe schwerer, denn eine eigenartige Lähmung schien sich, ausgehend von meiner immer noch eiskalten und mittlerweile gefühllosen linken Pobacke, in meinem Körper auszubreiten. Irgendwo in der Tiefe des Hauses glaubte ich, Gelächter zu hören, höhnisch und mehrstimmig.

Mit letzter Kraft erreichte ich den Flur, schleppte mich an meinem Zimmer vorbei, nach vorn, zur großen Freitreppe. Mittlerweile konnte ich das linke Bein nicht mehr richtig bewegen, ich zog es mehr hinter mir her, als dass es mich trug. Die große Tür an der Freitreppe war zwar auch verschlossen, jedoch zu meinem Glück nur mit einem Riegel, der sich normalerweise leicht von innen öffnen ließ. Meine Hände zitterten jedoch so stark, dass es mir erst beim dritten Versuch gelang, ihn zurückzuschieben. Die kühle Nachtluft wirkte befreiend. Ich merkte, wie mein Atem ein wenig ruhiger, meine Gedanken klarer wurden. Was blieb, war das Ziel: fort von hier. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, wie es mir gelang, die äußere Schlosstreppe hinabzukommen. Ich fand mich jedenfalls irgendwann in meinem Cabrio wieder, das immer noch am Fuße der Freitreppe stand, und dankte im Geiste dem Verkäufer, dem es gelungen war, mir die Version mit Automatikgetriebe aufzuschwatzen. Mit meinem nun völlig steifen linken Bein wäre es mir unmöglich gewesen, eine Kupplung zu betätigen. Ich sauste mit Vollgas vom Hof, dass die Kiesbröckchen nur so durch die Gegend flogen. Aus den Augenwinkeln sah ich im Mondlicht die Gestalt der Alten vom Friedhof am Straßenrand, mit Kittelschürze und Gummistiefeln. Sie winkte mir hinterher. Oder schüttelte sie drohend die Faust?

2052

So ihr Lieben, nun aber genug Spukgeschichten erzählt. Slopentied.“
Ich drücke die beiden Mädchen an meinen dicken Busen und geleite sie dann ins Bett. Dass ich mein linkes Bein noch ein bisschen nachziehe, fällt kaum jemandem auf. Die Lähmung war zum Glück nicht von Dauer. Ja, ich bin eine echte Bilderbuchgroßmutter geworden. Mit großem Busen, großem Herz, ein bisschen füllig. Nur meine linke Pobacke ist immer noch klein und knackig, wie bei einer Fünfundzwanzigjährigen. Und eiskalt.

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