Dienstag, 18. Juni 2013

Hund und Katzenjammer

Nun sind sie wieder fort - meine Lieben - und ich habe dieses komische Gefühl, als ob auch ein Stückchen von mir abgereist wäre. Wieder bleibe ich mit dem Gedanken zurück, dass nicht alle Worte gesagt, nicht alle Dinge getan wurden und wir uns mindestens einmal zu wenig in den Arm genommen haben.

Es tut einfach weh, durch die Wohnung zu gehen und überall die Spuren zu sehen, die sie hinterlassen haben. Mr. J's nur halb leer getrunkenen Teetasse in der Küche. Markus' Badehandtuch auf dem Terrassenstuhl. Die Reste des leckeren kalifornisch-mexikanischen Essens, das Gabriel uns gestern gekocht hat, im Kühlschrank ...

Ich weiß, dass Wiedersehensfreude und Abschiedsschmerz irgendwie zusammengehören. Dass ich lieber diese beiden Gefühle auslebe, wie Wellenberge und Wellentäler, als eine platte Gleichgültigkeit zu spüren. Und doch ... allein die Angst vor dieser Traurigkeit, lässt mich schon vor dem Abschied traurig sein, anstatt die letzten Stunden und Minuten miteinander zu genießen. Nach außen hin lachen, innerlich weinen ... um es den anderen nicht auch schwer zu machen. Einmal zum Abschied herzlich umarmen, ganz fest drücken und hoffen, dass wir uns bald wieder in den Armen liegen werden. Denn irgendwo ist da auch diese Angst, dass es ein letzter Abschied sein könnte - niemand weiß, was das Schicksal mit ihm vorhat.

So geht es mir mit meinen Kindern, meinem Liebsten, meinen Eltern. Vielleicht geht es ihnen genau so mit mir ...

Nun sitze ich da, allein mit meinem Katzenjammer. Nun, fast allein, denn der Hund bleibt. Auch Rika ist traurig, sah den abfahrenden Autos hinterher und verstand ...

Abe, ganz tief in mir, spüre ich etwas wachsen. Ein kleines Fünkchen, dass in den nächsten Tagen größer und heller werden wird: die Freude auf das nächste Wiedersehen.

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