Dienstag, 19. Juni 2012

Der Duft des Sommers

Kannst Du ihn riechen, den Sommer? Er riecht, nein, er duftet herrlich. 


Völlig anders als der Winter, der nach Schnee und Kaminrauch riecht. Manchmal auch nach Glühwein und Tannennadeln. 


Auch anders als der Frühling, der uns mit Primelduft, bienenumschwärmten, süss riechenden Baumblüten und dem wunderbaren Aroma der ersten frisch gemähten Wiese erfreut.


Der Herbst riecht ebenfalls anders als der Sommer. Er trägt das herbe Aroma welken Laubs im Haar und bringt den schweren Duft überreifer Beeren und Pflaumen mit.


Der Sommer duftet nach Blumen, Erdbeeren, blühenden Ginsterbüschen. Nach Grillwürstchen, Sonnenmilch und salzigem Meerwasser. Ganz besonders liebe ich den frischen Duft eines warmen Sommerregens und den leicht moderigen Geruch unseres Weihers oder eines kleinen Mecklenburger Sees.


Und unser Hund? Der hat angeblich einen hundertmal besseren Geruchssinn als wir. Wie mag dann für ihn der Sommer riechen? Erfreut er sich an den Duftspuren, die meine nackten Füsse auf der Wiese hinterlassen? Schmeckt er einen zarten Hauch von Erdbeereis im Himmel über der Stadt, durch die wir laufen? Entströmt meiner Handtasche noch ein Rest Ferienhausluft, während ich meine Schlüssel darin suche? Erschnuppert er gar den Kuss auf meinen Lippen, den der Liebste mir gestern gab?


Oder riecht die ganze Welt nach Katze?

Blühender Ginsterbusch bei Castelnou (Südfrankreich)

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