Es soll ja
Menschen geben, die sich nur trennen können, wenn der oder die Neue
bereits in Sicht ist. Ich gebe es ungern zu, aber in diesem Fall
gehöre ich auch zu dieser Gruppe. Nennt mich Weichei, egal.
Wenn man,
wie wir, bereits über mehrere Jahre zusammenlebt, trennt man sich
nicht eben so. Irgendwie hatten wir uns ja zumindest aneinander
gewöhnt, auch wenn die anfängliche Begeisterung für den Anderen
mit der Zeit nachgelassen hat.
Aber dann
fing ich an, mich immer mehr an Kleinigkeiten zu stören, die
entweder am Anfang noch nicht da waren, oder aber, die ich übersehen
bzw. toleriert hatte. Dass er manchmal so komische Geräusche machte,
irgendwie gurgelnd. Und er hörte auch nicht damit auf, mir zuliebe.
Mittlerweile fand ich das richtig ekelig. Auch verhielt er sich, was
die eigene Reinigung und Pflege anging, sehr passiv. Ohne meine
Initiative wäre er total verkeimt. Brrr ..., da schüttelt‘s
mich.
Zurückblickend frage ich mich ehrlich, wie ich es so
lange mit ihm aushalten konnte. Wahrscheinlich hatte ich einfach
Angst, mich auf einen noch unbekannten Neuen einzulassen. Man weiß
ja nie, ob man nicht vom Regen in die Traufe kommt ...
Doch nun
ist es geschehen. Und ich bin glücklich, dass ich mich getrennt
habe. Hätte ich schon viel früher tun sollen. Wenn ich überlege,
wie viel Energie er mich gekostet hat!
Der Neue
ist einfach toll. Groß, fast einen Meter neunzig. Er ist cool.
Rücksichtsvoll und leise. Mit ihm werde ich viele Jahre glücklich
sein, dessen bin ich mir jetzt schon sicher. Und er ist etwas ganz
Besonderes. Wenn er mich mit seinem magischen Auge anschaut, dann
weiß ich, dass es richtig war, endlich einen neuen Kühlschrank zu
kaufen.
Die Schlusspointe ist einfach umwerfend!
AntwortenLöschenDankeschön! :-)
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